„ Wir schaffen das“……… Ganz übler Spruch aus 2015

Nicht direkt Sprüche im klassischen Sinne, aber nervtötend ohne Ende: - "Ich bin tageslichttauglich." (Ach schade, ich hätte so gern mal ne Vampirin Gerätes) - "Hygiene ist mir wichtig." (Ach nee du, einmal Duschen pro Quartal reicht doch auch) - "Was ich nicht mag: belogen werden." (Uiuiui, gut, dass Du das ansprichst - damit bist du aber mal sowas von Randgruppe, alle andern stehen da total drauf) - "Was ich mag: wenn er/sie/es mit beiden Beinen im Leben steht." (Damn! Ich hüpfe aus Prinzip immer nur auf dem linken Bein umher, ich hab nicht mal nen rechten Schuh!) Wenn ich eine oder mehrere dieser Platitüden in einem Profil lese, Klick ich's schnell wieder zu. Hab immer Angst, dass das ansteckend sein könnte. @eingerollter_Igel & Shalana: "Alles kann, nichts muss." und "Ich find Dich attraktiv, auch wenn Du dick bist." (*würg*!!) sind aber auch gute Kandidaten für den dämlichsten Spruch.

"Frauen denken, dass ein Mann sich durch s** in sie verliebt." Eigentlich ist der Spruch genauso dumpf wie die ganzen Frauen-/Männersprüche. Bei dem Spruch denke ich manchmal warum derjenige, der das erzählt eigentlich glaubt, dass Frau in der Situation Liebe will. Unvorstellbar, dass er gerade ebenso nur der Bedürfnisbefriedigung dient.

Mein Hass-evergreen ist "That's life / So ist das Leben / C'est la vie" Der Satz ist nur die Kurzversion von "Halt die Fresse, dein Gelaber interessiert mich Null, nimm's halt hin (was immer das auch jeweils ist)"

Kein Spruch, kein Satz - aber das Schlimmste was es gibt, ist dieses bescheuerte "MIMIMIMIMIMIMI". Wenn man andere mundtot machen will, wenn man andere zum schweigen bringen möchte, dann bringt man immer fleißig dieses abartige "MIMIMIMIMIMIMIMIMI".

Ich erinnere mich lediglich an eine einzige Situation, in der "Das Leben geht weiter." passend war. Ein Samstag im Frühsommer 1996, gegen 17:30 Uhr Eintracht Frankfurt ist gerade zum ersten Mal aus der Fussball-Bundesliga abgestiegen. Die Fans am Boden zerstört, die Spieler ebenfalls das heulende Elend, die Medien (die gerade in den Neunziger kräftig daran arbeiten, "Emotionen" in den Sport zu quasseln, damit er sich mindestens so gut verkaufen lässt wie drittklassige "Doku"-Soaps auf RTL II) machen aus diesem Abstieg die Katastrophe des Jahrhunderts und irgendein Sportjournalist fragt den Eintrachttrainer Dragoslav Stepanovic, wie er mit dieser ungeheuren Tragödie umzugehen gedenkt. Dessen Antwort ist genauso lapidar wie passend: "Lebbe geht weider." Drei Anmerkungen: (1) Abgesehen von diesem einen Fall kenne ich KEINE Situation (von aufgeschrammten Knien nach dem Spielen auf der Straße vielleicht abgesehen), in der diese Platitüde passend wäre. In den von euch genannten Situationen empfinde ich diesen "Trost" sogar als Beleidigung. 😡 (2) Ja, ich mag Fussball. Und ich mag die Eintracht. Aber mal ehrlich - es ist SPORT, verdammt nochmal, nicht "King Lear". Diese verfluchte Überdramatisierung geht mir so auf den Senkel. Vielleicht ist mir Stepis Satz deswegen so im Gedächtnis geblieben - weil er dieses hollywoodeske Drücken auf sämtliche Tränendrüsen halt ganz entschieden nicht mitgemacht hat. Guter Mann. (3) Immer, wenn ich den Ausdruck "Sportjournalist" höre, muss ich an Malmsheimer denken: "...und einen Fussballer zu fragen, ob (und wenn ja, wann) er die 56. Minute erlebt hat, nennt sich Interview."